Erfolg für bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung
Künftig wird BNK auch in Kontrollzonen genehmigungsfähig
- Auch in Kontrollzonen um Flughäfen können Anwohner:innen künftig von der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung profitieren
- WestfalenWIND und die Baumusterprüfstelle airsight maßgeblich an Lösungsfindung beteiligt
- Informationen zur neuen Regelung sind erhältlich bei airsight
Walldorf, 16. März 2022
Anwohner:innen und Natur rund um Windparks in Deutschland können in absehbarer Zukunft auch in ausgewiesenen sogenannten Kontrollzonen um größere Verkehrsflughäfen von der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (kurz: BNK) profitieren. Bislang waren diese explizit ausgenommen, wenn es um den Einsatz der BNK ging – sehr zum Unmut zahlreicher Betreiber, die sich auch für Windenergieanlangen innerhalb dieser Zonen eine Lösung zur Verringerung der nächtlichen Lichtverschmutzung wünschten. Kontrollzonen umfassen die Flächen um bestimmte Flughäfen, was in Deutschland etwa 4 % der Fläche ausmacht.
Michael Obst, Geschäftsführer der WestfalenWIND GmbH, die im Raum Paderborn für viele Windkraftbetreiber die BNK-Umsetzung koordiniert, hatte sich bereits früh für die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung eingesetzt und auf das ungelöste Problem des BNK-Einsatzes in Kontrollzonen aufmerksam gemacht. „Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte zunächst Bedenken und agierte entsprechend zurückhaltend, als es um den konkreten Einsatz der BNK in Kontrollzonen ging, womit viele Betreiber allerdings nicht einverstanden waren. Daraufhin wurden in die Beratungen unter anderem die Landesluftfahrtbehörde Nordrhein-Westfalen (Bezirksregierung Münster), die Baumusterprüfstelle airsight und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit einbezogen. Verschiedene technische Lösungen wurden vorgeschlagen und diskutiert: Die Aktivierung der Befeuerung durch das Einschalten der Flugfeldbefeuerung beziehungsweise alternativ durch die externe manuelle Aktivierung. Eine weitere Alternative sah vor, dass der Luftfahrzeugführer an seinem Transponder einen bestimmten Squawk-Code einstellt. Dieser Reply Code ist im Luftverkehr eine durch den Piloten einstellbare vierstellige Oktalzahl, die ein Transponder im Luftfahrzeug bei der Abfrage der Bodenstation oder selbstständig aussendet. Dieser Code wird von der BNK wahrgenommen und die Feuer werden aktiviert. Diese Lösung wurde schließlich als die sinnvollste erachtet“, erklärt Michael Obst.
In den zahlreichen Gesprächen setzten sich auch Vertreter der Lanthan Safe Sky gemeinsam mit der Baumusterprüfstelle airsight für eine Änderung der Kontrollzonen-Regelung ein. Für alle Beteiligten war es ein großer Erfolg, als die zuständige Landesluftfahrtbehörde und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sich einverstanden erklärte, dass zukünftig auch WEAs innerhalb der Kontrollzonen im Raum Paderborn auf die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung umrüsten dürfen. Das BMDV hat zudem bereits angekündigt, es werde auf die DFS zugehen, um diese Regelung nach Möglichkeit auch auf alle anderen Kontrollzonen in Deutschland zu übertragen. „Diese Entscheidung ist auch das Ergebnis einer ziel- und lösungsorientierten Zusammenarbeit mit dem Kreis Paderborn und dem zuständigen Dezernenten Martin Hübner“, lobt Michael Obst.
Gerd Möller, Gesellschafter der Lanthan Safe Sky, fügt hinzu: „Wir freuen uns nicht nur über das Ergebnis, sondern auch über die gelungene Teamarbeit. Alle Gesprächspartner an einen Tisch zu bringen, ist immer eine Herausforderung, aber unser langer Atem hat sich einmal mehr bezahlt gemacht.“
Über die Lanthan Safe Sky GmbH
Die Lanthan Safe Sky GmbH hat die Mission, den Himmel sicherer und Nächte dunkel zu machen. Sie ist aus den Gründern und Akteuren von Lanthan, Air Avionics und RECASE hervorgegangen und bündelt somit die Kompetenz eines führenden Anbieters von Hinderniskennzeichnungen, eines luftfahrtzugelassenen Avioniksystemherstellers und eines erfahrenen Ingenieur- und Beratungsdienstleisters aus dem Feld der erneuerbaren Energien.
Bereits vor Jahren haben sich die beteiligten Firmen zusammengefunden, um mit der Transponder BNK sichere, kostengünstige und nachhaltige Detektionstechnologien zur Marktreife zu bringen.
Über eine lange Zeit wurde hart daran gearbeitet, Akzeptanz für diese junge Technologie zu schaffen. Mit Erfolg, denn es wurde ein breiter Konsens erzielt: Neue gesetzliche Regelungen in Ländern wie Deutschland, aber auch bei der ICAO, der weltweit höchstrangigen internationalen Zivilluftfahrtorganisation erlauben den Einsatz der Transponder BNK Technologie, die emissionsfrei auf reinem Empfang von solchen Daten basiert, die jedes Luftfahrzeug ohnehin aussendet.